Ein Praktikum in der Sportvermarktung

Nach zwei Jahren Studium auf Mallorca und Sonne, Strand und Meer kam der nächste Schritt im Studium. Mein Praktikum! Da meine zweite Muttersprache Polnisch ist, lag es für mich nahe, meine Sprachkenntnisse und Kontakte auch in Polen zu erweitern. Ich bewarb mich bei der polnischen Niederlassung des internationalen Unternehmens für Sportvermarktung SPORTFIVE in Warschau und bekam schon nach kurzer Zeit grünes Licht. Dieses Mal wurden keine Sommerkleider eingepackt, sondern Kleidung die mich auch bei -20 Grad warm halten würde. Eine Wohnung im Zentrum und nicht weit entfernt vom Büro war schnell gefunden.

Am ersten Tag pochte mein Herz und alle Zweifel, Unsicherheit und Nervosität meldeten sich zum Dienst. Zu Unrecht! Denn diese Gefühle wurden schnell von einem Schwall der Freundlichkeit, Wärme und Zuversicht abgelöst. Ich bekam das Gefühl, jetzt schon ein Teil vom Ganzen zu sein. Was auch schnell bestätigt wurde. Ob Marketing, Medien- und Werberecht, Verwaltung oder Hospitality, ich wurde in jedes Projekt integriert. Meine Kenntnisse in diesen Bereichen, die ich während des ascenso – Studiums erworben hatte, haben mir sehr geholfen. Schon nach ein paar Tagen fühlte ich mich nicht mehr als Praktikantin, sondern als Mitarbeiter.

Ich lerne Mitarbeiter aus der Geschäftsstelle in Hamburg kennen, telefonierte mit Kunden in ganz Europa, war bei Meetings dabei und durfte eigenständige Aufgaben verwalten. Mein Sprachzentrum glühte! Präsentation, Recherchen, Verträge, Anschreiben, etc. musste ich in allen meinen verfügbaren Sprachen anfertigen. Langeweile war hier definitiv nicht vorhanden und meine Auslandserfahrungen in Spanien kamen mir auch hier in Polen zugute. Doch da gab es noch diesen einen kleinen Wunsch meines Unterbewusstseins, als ich erfuhr bei den Freundschaftsspielen der Polnischen Nationalmannschaft vor Ort dabei sind zu dürfen.

Würde ich die Mannschaft mal kennen lernen? Vor Ort im Stadion von Breslau durfte ich in jede Ecke schauen, half bei der Endkontrolle und arbeitete in den verschiedenen VIP Logen. Dann kam es, mein persönliches High Light, die Nationalmannschaft traf ein. Die Spieler passierten uns, einige lächelten nur, einige starrten konzentriert auf den Boden und einige Begrüßten uns sehr freundlich. Ich war begeistert zu erkennen, wie praxisnah mein Studium in Palma war und wie ich mein Wissen tatsächlich anwenden konnte. Erst die Arbeit lässt einen verstehen, was man genau im Studium erlernt hat.